Tübinger Mikroskopischer Stammtisch (Januar bis April 2023)

Apertometer, Korallenfischfarben, UMOs, (Oster-)Eier, Demidiaceen, Lau-Doppelmikroskop, Diatomeen (REM), botanische Färbungen, Glarex, Refraktometer, Baggerseeplankton, marines Plankton, Abbe’sche Apparate, Luftwurzeln, Komet, Chromosomen, Heimtierhaltung, Simulium, Schnecken, KI, Diatomiten, uvm.

30. April 2023

  • Die Korallenfische waren immer noch farbig – und Horst Fries weiß immer noch nicht, warum. Nochmals Bilder von Fischen aus dem Roten Meer bei Marsa Alam vom April 2023. Viel wird über den Sinn der plakativen Farben der Korallenfische geschrieben, meist immer das Gleiche. Und meist sind die Argumente nicht sehr überzeugend. Ein Hauptgrund wird oft genannt: Revierbildende Korallenfische signalisieren ihren Konkurrenten von Weitem, dass hier ein fremdes Revier besetzt ist und der Konkurrent somit von vornherein einen Konflikt vermeiden kann. Dagegen spricht, dass viele bunte revierbildende Arten (z. B. der Sohal-Doktorfisch) trotzdem ständig am Streiten sind. Außerdem gibt es streitbare unbunte Korallenfischarten. Es scheint wenige wissenschaftliche Arbeiten darüber zu geben, oder?
  • Nachtrag zum Apertometer von Olaf Medenbach.

23. April 2023

  • Wieder auf den Spuren von Ernst Abbe ging es um sein Apertometer und dessen Gebrauch zur Prüfung von Objektiven.
  • Der sich ankündigende Frühling animiert zur Mikroskopie der Keimlinge und Blüten.
  • Ein UMO (unbekanntes Mikroskopisches Objekt) von Reichert ist mir auf der Suche nach Spektroskopen, Spektrometern und Spektrographen ‚unter die Finger gekommen‘: Vielleicht hat Jemand einen Vorschlag zu dessen Nutzung.

9. April 2023 (Oster-Special)

  • Pollen und Stabheuschrecken-Ei, Fotos von Anne Gleich.
  • Mineralien-Ostereier, Fotos von Klaus Mehnert.
  • Naturbunte Hühnereier darf die weiße Henne ausbrüten. Fotos und Geschichten von Diana Witzgall.
  • Culicidenlarven und -puppen von Alfons Renz aus einem Wasserfass unter der Eisdecke herausgefischt. Die Entwicklung geschieht also auch unter einer Eisdecke ohne Luftkontakt. Ein Präparat (mazeriert) zeigt Kristallisationen.
  • Fossile Korallen und eine Gesteinsprobe mit kugeligen Strukturen von der Schwäbischen Alb sowie eine rezente Schnecke mit Serpeln zeigte Christoph Hebestreit.
  • Frische Panzerwels-Eier (Corydoras venezuelanus), Foto Horst Fries.
  • Springschwanz-Zucht von Horst Fries (Lebendfutter für seine Aquarienfische). Die Startgeschwindigkeit eines springenden Springschwanzes ist – ganz grob ermittelt – 1,5 m/sec, was für die Tierchen eine Reynoldszahl von etwa 150 ergibt.
  • 27 Teilnehmer.

2. April 2023

  • Die Krötenwanderung hinderte unsere Tümpelgruppe an der Anfahrt zum Kirchentellinsfurter Baggersee. Ich glaube nicht, dass die Kröten bei diesem „Sau“-Wetter unterwegs waren, unsere Tümpelgruppe aber schon, und zwar zum nahegelegenen Aileswasensee. Allerdings mit stark reduzierter Teilnehmerzahl. Da der See voller Karpfen ist, ist auch die Karpfenlaus (Argulus foliacaeus) nicht mehr fern, verschmäht aber auch die anderen Fischarten nicht.
  • Alfons Renz mit einer  Gebrauchsanweisung für das Lau-Doppelmikroskop.
  • Desmidiaceen vom Hasenthal, Thüringen , von Siegfried Schmidt in Szene gesetzt. Sie verdienen den Namen „Schmuckalgen“ oder „Zieralgen“.
  • Zu einem Vernetzungstreffen der Mikroskopischen Gesellschaft Wien war unsere TMG eingeladen. Eine sehr schöne Idee der Wiener, um sich überregional auszutauschen. Gerhard Zimmert leitete die Online-Veranstaltung (per MS-Teams). Alfons Renz stellte die TMG vor. Abschließend ein paar Erläuterungen von Horst Fries zur TMG-Homepage und Horst Kuhn referierte kurz über seine Sammlung historischer optischer Geräte. Die TMG beeindruckte durch ihre Aktivitäten.
    Es wurde angedacht, mal ein Präsenztreffen mit den Wiener Mikroskopikern zu organisieren (zunächst in Wien?). Wer wäre dabei und wann wäre ein Termin möglich?

26. März 2023

  • REM-Bilder von Diatomeen aus Maryland, USA, zeigt Anne Gleich und lässt uns alle staunen. Unfassbare Konstruktionen! Siehe den eigenen Beitrag → Diatomeen aus Maryland, USA, im REM

    Thomas Harbich empfiehlt dazu das Werk „Diatom Morphogenesis“ von Annenkov, Seckbach, Gordon.

  • Alfons Renz erhielt den Sonderdruck von Lau, Schüller und Roose „Mineralogisch-petrographische Forschungen mit dem Doppelmikroskop nach Lau“ von  1960 und stellt Auszüge daraus vor.
  • 33 Teilnehmer

19. März 2023

  • Für den morgigen Stammtisch hätte Günther Dorn einige Fotos für „Bestimmungshilfe“ zum zeigen/fragen.
  • Die ‚entoptischen Phänomene‚ des (alternden) Auges waren schon bei den letzten Treffen thematisiert worden. Alfons könnte dies zum Anlass nehmen, die Histologie des Auges zu präsentieren, möchte jedoch weiteren/alternativen Beiträgen nicht vorgreifen.
  • Speziell die ‚Diatomisten‚ könnten/sollten sich hier angesprochen fühlen: Annes Probe aus Dunkirk  (Maryland, USA) erweist sich offenbar als wahre Schatzgrube!

12. März 2023

  • Der Frühling naht und Sven Kötter bringt frisches Grün in unseren Stammtisch mit seinem Vortrag „Die Suche nach einem Ersatz für Alciangrün für botanische Grünfärbungen“.
  • Der Glarex-Bildbetrachtungsaufsatz, seinem Innenleben und dem von Ernst Lau erfundenen ‚Doppelmikroskop‘. Dieses soll das Prinzip der Aufweitung des Betrachtungswinkel durch eine zwischengeschaltete Mattscheibe verdeutlichen. Neben der Theorie konnte Alfons Renz einen Bildbetrachter mit rotierender bzw. ‚eiernden‘ Mattscheibe live demonstrieren. Diese soll bessere Bildqualität liefern bzw. die Unzulänglichkeiten des menschlichen Auges ausgleichen. Na ja, überzeugen konnte das nicht so richtig.
  • Stammtisch-Diskussion über die Frage, warum man eigentlich für Präparate unbedingt ein Lösungsmittel zum Einschlussmittel braucht. Bei schnellhärtenden Einschlussmitteln entweicht das Lösungsmittel ja nur sehr langsam. Gibt es Einschlussmittel, die ohne Lösungsmittel blasenfreie Präparate liefern?
  • 48 Teilnehmer.

5. März 2023

  • Olaf Medenbach ergänzte die Folge über optische Geräte von Abbe mit einem Vortrag über dessen Refraktometer und den optisch/technischen Grundlagen dazu. Auszüge aus dem Vortrag in der Bildergalerie, der komplette Vortrag ist hier anzusehen bzw. herunterladbar→ Optische Apparate nach Abbe
  • Die weiteren Beiträge ohne Bilder in der Galerie:
  • Wir untersuchen das Baggersee-Plankton vom Vortrag. Christoph brachte ein Glas mit Plankton, so dass Alfons die neuen Leitz-Planktonkammern von Jörg Schachner gleich ausprobieren und präsentieren konnte.
  • Dazu noch marines Plankton aus der Deutschen Bucht, das Anne geschickt hatte.
  • Einen Glarex-Bildbetrachtungsaufsatz hatte Alfons leihweise von Jörg zum Testen zur bekommen.

26. Februar 2023

  • Anne Gleich hat sich Planktonproben, hauptsächlich  Diatomeen, vom Alfred-Wegener-Institut für Meeresforschung aus Helgoland schicken lassen. Sie kamen in überdimensionalen Styroporkisten an. Aber der Inhalt war erstklassig! Die Bilder, die uns Anne hier zeigte, bestätigen das – ein Augenschmaus!
    Die Bilder gibt es hier → Nord- und Ostsee-Plankton
  • Im zweiten Beitrag von Alfons Renz über optische Geräte von Abbe ging es um die Zeichenapparate von Abbe. Beiträge über seine optische Geräte sind hier zusammengefasst → Optische Apparate nach Abbe
  • 34 Teilnehmer

19. Februar 2023

  • Laetitia Merou hat die Luftwurzeln (Velamen radicum) der Orchideen unter die Lupe genommen, besser gesagt unters Mikroskop. Ihr Beitrag hier → Orchidaceae – Mikrostrukturelle Besonderheiten
  • Technisches und Historisches zum Abbe’schen Kondensor: Alfons Renz kann an seinem historischem Mikroskop die Wirkungsweise eines Abbe-Kondensor hier beim Stammtisch live zeigen. Als Objekte dienten ein Bücherskorpion und Diatomeen. Mehr über diesen Kondensor: → Optische Apparate nach Abbe
  • 37 Teilnehmer

12. Februar 2023

  • „Tierschutzorganisationen“ wie PETA nehmen massiv Einfluss auf die Politik, um die Heimtierhaltung einzuschränken, ja letztendlich gänzlich zu verbieten. Mit sog. Positivlisten sollen nur die darin aufgeführten Tierarten für die Haltung zuhause zugelassen werden. Momentan sind lediglich Tiere von der Haltung ausgeschlossen bzw. nur unter Auflagen erlaubt, die in Negativlisten geführt werden. Barbara Masurat erläuterte, welche negativen Konsequenzen Positivlisten hätten. Man muss übrigens unterscheiden: Tierhalter (halten Tiere in privater Umgebung, Artenschützer (schützen Tierarten vor Ausrottung), Tierschützer (schützen einzelne Tiere), Tierrechtler (die Tierrechtsbewegung ist eine soziale Bewegung, die Tierrechte einfordert). Ergebnisse von Studien sprechen dafür, dass das Zusammenleben mit einem Heimtier einen signifikanten Gewinn an Gesundheit bewirkt. Außerdem wird mit der Heimtierhaltung ein Bezug Mensch/Natur hergestellt (wenn auch leider nicht immer).
    Auf → wisia.de (Recherche) kann man nachschauen, welche Tiere (auch Flechten, Moose, Pilze) in Deutschland unter Artenschutz stehen und mit welchem Schutzstatus (besonders/streng geschützt).
  • Das beim vorigen Stammtisch aufgegriffene Thema, wie Corona „in die (Menschen-)Welt“ kam, wurde noch heftig diskutiert. Zwei Studien, die auf die Wahrscheinlichkeit eines natürlichen Ausbruchs hindeuten, wurden zitiert → www.scinexx.de/news/medizin/corona-pandemie-begann-doch-im-wildtiermarkt/. Wie dem auch sei –  diesbezügliche Forschungen in einigen Laboren dieser Welt, die dafür nicht den nötigen Sicherheitsstandard einhalten und unter ungenügender Kontrolle stehen, hätten auch ein solches Fiasko auslösen können.
  • 27 Teilnehmer

5. Februar 2023

  • Beim gestrigen regnerischen Tümpel-Samstag am Baggersee zogen zwei Unentwegte eine Planktonprobe an Land. Das war gut so, denn sonst wäre unseren Aufzeichnungen die starke Asterionella-Entwicklung entgangen. Wasserflöhe mit Dauereiern waren auch dabei. Die Wissenschaft ist sich einig, dass die Sternform dieser kleinen Kieselalgen-Kolonien die Sedimentierung verlangsamt und sie bereits durch geringe Wasserbewegung verteilt. Thomas Harbich zeigte uns bei dieser Gelegenheit eines seiner Videos, wie sich die Asterionella-Sterne vermehren → Video auf Thomas Harbichs Diatomeen-Seite, sehenswert (wie alles auf seiner Website diatoms.de)!
  • Günther Dorn hat gleich ein weiteres Video in Zeitraffer zu bieten, das uns alle verblüffte: Aus einem Ei schlüpft ein Paramecien-ähnlicher Ciliat! Auch ein UMO. Der Vorgang dauerte etwa 15 Minuten. Die Bilder sind dem Video entnommen. Ein Glückstreffer von Günther!
  • Der Komet C/2023 E3 ist momentan, Anfang Februar, am erdnächsten Punkt, mal wieder nach 50 000 Jahren (die Neandertaler haben ihn vielleicht gesehen). Wie gut, dass wir Christoph Hebestreit in unseren Reihen haben, der hohe Vergrößerungen auch von weit entfernten Dingen machen kann. Das Bild wurde mit etwa einer Minute Belichtungszeit aufgenommen.
  • Sabine Kracht wurde mal von Studierenden gefragt, ob man Chromosomen auch mit einem Lichtmikroskop sehen kann. Man kann, und es ist gar nicht so schwer. Z. B. ein  etwa 3 mm langes Stück einer Zwiebelwurzelspitze nehmen, diese evtl. längs halbieren und quetschen. Färbung z. B. mit Karmin-Essigsäure. Das wurde von den Studierenden praktiziert. Sie waren begeistert, die einzelnen Teilungsstadien in den Zellen zu sehen und zu identifizieren, siehe die Bilder unten.
  • Alfons Renz knüpfte an mit den polythänen „Riesen“-Chromosomen von Dipteren am Beispiel solcher aus den Speicheldrüsen der Kriebelmücken. Ein Quetschpräparat von 1986 zeigt immer noch deutlich die Chromosomenbündel mit den Bänderungen (hell und verdickt = aktiv, dunkel = inaktiv , vermutlich), wenn auch etwas in der Färbung verblasst . Sogar eine Inversion kann man gut erkennen, bei der die homologe Stränge nicht mehr zusammenpassen und somit „verzweigen“. Die Praxis heute beim TMS: Die Speicheldrüse einer Kriebelmückenlarve wurde (live) herausseziert. Zellkerne der sehr großen Zellen der Speicheldrüse konnte man erkennen.
    Dass Kriebelmückenlarven, die ja in turbulentem Wasser leben, in Sekundenbruchteilen eine Sicherungsleine erzeugen und verankern können (Unter-Wasser-Sekundenkleber!) hat uns die Larve schnell noch demonstriert, indem sie die Präpariernadel „angeseilt“ hat, siehe Bild.
    Alle Bilder des heutigen Beitrags von Alfons sind im Sammelbeitrag über Kriebelmücken enthalten → Kriebelmücken
  • 40 Teilnehmer
In memoriam Willi Latz (+ 23. Januar 2023)

Ein Link zu dem Artikel „Fossile Schimmelpilze im Gestein“ im MIKROKOSMOS Juli 1996 von Wilfried Latz und Bruno P. Kremer → hier

29. Januar 2023

  • Alfons Renz informierte über die Ergebnisse der Mitgliederversammlung der THG vom vergangenen Freitag (siehe hier → Mitgliederversammlung 2023 am Donnerstag, 26. Januar) mit einem Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr.
  • Recht ausführlich machten sich die „Stammtischler“ Gedanken, wie man junge Leute an das Mikroskopieren heranführen könnte:
    • Hohe Präsenz in den sozialen Medien wie Instagram u. a. Facebook ist wohl schon am absteigenden Ast. Aber: Aufwändig, weil ständige Aktualisierung notwendig.
    • Makro-Fotografie mit Handy (ggf. mit Vorsatzlinsen) als Einstieg für die Mikroskopie. Dies bei öffentlichen Auftritten von Mikroskopikern vorführen.
    • Günther Dorn hat Mikroskopiker befragt, in welchem Alter sie zur Mikroskopie gestoßen sind: Meist 8 bis 14 Jahre!
    • Einzelne Vereine und Gruppen haben für die Öffentlichkeitsarbeit wenig Durchschlagskraft. Deutschlandweite Institution wäre (Bund) wären effizienter.
  • 36 Teilnehmer

22. Januar 2023

  • Microscopic identification of black flies (Kriebelmücken) of Ethiopia and plankton with TMK (=TMG). Ein Vortrag von Abebual Yilak, Uni Tübingen. Kriebelmücken sind Krankheitsüberträger in den Tropen, z. B. der Flussblindheit Onchocerciasis. Als Anhang noch Abebuals Mitwirken beim Tümpeln am 7. Januar am Baggersee zum Kennenlernen des hier heimischen Planktons. Vielen Dank für den Vortrag! Siehe auch hier → Kriebelmücken
  • Eine einfache Methode um festzustellen, wie Pantoffeltierchen auf eine elektrischen Potenzial reagieren. Sie bewegen sich sehr deutlich und spontan auf einen Pol zu. Andere Tierchen auch (Ciliaten, Rädertierchen, Kleinkrebschen …)? Zwei dünne, flexible Drähtchen mit jeweils einem Alustreifen mit Leitpaste und Kleber auf ein Deckglas befestigt, dazwischen kommt der Probenwassertropfen. Hier beim Stammtisch hat Alfons eine 9-Volt-Batterie verwendet – ein bisschen viel, meinten die Pantoffeltierchen, haben den Effekt aber tapfer vorgeführt.
  • Die Genitalorgane der zwittrigen Schnecken sind bemerkenswert und kompliziert aufgebaut. Anhand eines histologischen Präparats von Alfons Renz konnte er uns insbesondere den Ovitestis (eigentlich besser Ovotestis) erklären. Die Spermienbündel mit extrem langen Cilien sind auffällig, sie scharen sich jeweils um ihre Ammenzelle. Zwei Bilder in 3D (Anaglyphenbrille benutzen), auf die Schnelle vom Bildschirm bei verschiedenen Fokussierungen aufgenommen und mit PICOLAY erzeugt – daher nicht perfekt.
  • Biberspuren in der Umgebung von Tübingen (sogar mitten in Tübingen-Lustnau), beobachtet von Christoph Hebestreit und Alfons Renz. Ob das Haarbüschel (mit Lufteinschlüssen) vom Biber stammte, ist auf einfache Weise nicht zu entscheiden, man müsste zusätzlich die Schuppenstruktur untersuchen.
  • Siegfried Schmidt mit einem schönen Bild der Diatomee Neidium lumescens.
  • Abschließend noch ein kleiner Beitrag von Rudolf Lukes, der das Thema Künstliche Intelligenz anreißt. KI leistet zur Mustererkennung bereits heute Hervorragendes. Anwendungen in der Biologie sind sicher vielfältig.
  • 33 Teilnehmer

15. Januar 2023

  • Warum sind Korallenfische so bunt?„, fragte sich Horst Fries beim Schnorchel im Roten Meer bei Marsa Alam vorigen Jahres. Was man üblicherweise darüber lesen kann, befriedigt nicht immer so recht. Lassen sich Raubfische wirklich so leicht täuschen? Z. B. wegen kaschierter Augen, auffallend häufig bei Korallenfischen. Oder durch die durch farblich aufgelöste Körperform? Auffallende Rotfärbung ist als solche nach 10 Meter Lichtweg nicht mehr zu sehen, siehe das Beispiel der beiden Bilder in der Bildergalerie (Original und mit abgedrehtem Rotanteil). In den Riffen scheint es bei Tage ziemlich friedlich zuzugehen. Erst bei Nacht wird ausgiebig gejagt, und da sind alle Fische grau, eine auffallende Färbung also kaum von Nachteil. Aber auch bei Fischen im Riff gibt es Mimese, also das Nachahmen der Umgebung. Warum haben die es nötig, andere nicht?
  • Vom Leben im Roten Meer war auch Ernst Haeckel beeindruckt, was in seinem Buch „Arabische Korallen“ zum Ausdruck kommt.
  • Die Meeresschnecken, die uns Alfons Renz zeigte, haben interessante, ästhetisch schöne Zeichnungen: Eine rote Pharaonenschnecke Clanculus pharaonius, eine Kegelschnecke (vielleicht Conus pennaceus) und eine Argusaugen-Kauri-Schnecke (Cypraea argus). Hans Meinhardt versucht in seinem empfehlenswerten Buch „Wenn Schnecken sich in Schale werfen“ (engl.: „The algorithmic Beauty of Sea Shells“) die Schalenmuster auch mathematisch herzuleiten.
  • Eine Meeresschneckenlarve vom Roten Meer hatte mal Oliver Hirning in einem kurzen Video aufgenommen. Das Bild aus dem Video ist dem Webmaster allerdings nicht gut gelungen.
  • Anne Gleich erhielt Proben von Diatomiten aus dem Nachlass von Klaus Kemp. Es sind insgesamt so viele z. T. undokumentierte Proben, dass wir befürchten, sie verpasst wegen der Sichtung so manche unserer Stammtische!
  • Über das derzeitige, bereits sehr reichhaltige Plankton eines Tümpels hat Márkus Bálint einen kleinen Film aufgenommen. Zwei Bilder daraus in der Galerie.
  • 36 Teilnehmer

8. Januar 2023

  • Ein Lehmann’sches Kristallisationsmikroskop war wohl das schönste Weihnachtsgeschenk für Olaf Medenbach, erworben bei Ebay. Hier vorgestellt, bestens restauriert. Weitere Bilder historischer Geräte demonstrieren die Entwicklung dieser Geräte. Otto Lehmann war ein Pionier der Flüssigkristallforschung. Ernst Haeckel sprach von „Kristallseelen“ und sah Verbindungen zur belebten Welt.
    Der Vortrag hier → Die Polarisatationsmikroskope nach Carl Klein und Kristallisationsmikroskope nach Otto Lehmann
  • Rückblick auf das gestrige „Dreikönigstümpeln“ am Kirchentellinsfurter Baggersee, inzwischen zur Tradition geworden. Sekt, Vesper und Kaffee gehören dazu. →Dreikönigstümpeln 2023
  • Zum Thema „Mein erstes Mikroskop/Präparat“ hat Anne Gleich ein Kaninchen-Haar beigesteuert (Lufteinschlüsse!). Alfons Renz ein Mäuseleber-Schnitt mit Zyste.
  • Michael Kickum hat recherchiert zu Gemälden von Antoni van Leeuvenhoek.
  • 37 Teilnehmer.