Weihnachts-Mikroskopierabend 2021 – Online

Der Vorschlag, den Weihnachts-Salonmikroskopierabend (normalerweise am 3. Advent) auch dieses Jahr nochmals in digitaler Form stattfinden zu lassen, hatte breite Zustimmung gefunden. Die epidemische Lage ließe leider auch keine andere Form zu.

So trafen sich Mitglieder und Freunde der TMG am Samstag, den 4. Dezember ab 19 Uhr über den für den TMS üblichen Link, um in kurzweiliger Form weihnachtliche Eindrücke unter dem Mikroskop zu präsentieren: Live, per Video, als PDF oder Powerpoint-Präsentation.

  • Rückblick auf den Tümpeltreff am Baggersee am Morgen diesen Tages: Die Planktonprobe war ziemlich einheitlich. Unter den Copepoden waren Diaptomus vorherrschend. Aber auffallend und überraschend war das immer noch dichte Vorkommen von Volvox-Kugelalgen, meist noch mit Tochterkugeln. Die üblicherweise zu dieser Jahreszeit auftretenden bräunlichen Volvox mit Dauerzellen waren nicht zu sehen!
  • Claudia Leon hatte Bilder von Insekten in weihnachtlichem Gewand parat (Seidenmotte, Raupe in Adventskranz-Optik).
  • Diatomeen sind prädestiniert für weihnachtliches Dekor. Anne Gleich kann da aus dem Vollen schöpfen.
  • Ebenso Eberhard Raap, er zeigt jede Menge seiner selbst gefertigten Diatomeenlegepräparate, auch lustige Motive.
  • Bilder vom Warsteiner Eisenkiesel passen mit dessen Farbspielen immer zur Weihnacht, besonders die kaleidoskopischen Arrangements. Von Willi Latz.
  • Die Zeitrafferaufnahmen von röhrenbildende Diatomeen lassen Staunen. Wunderbare Aufnahmen von Thomas Harbich. Über den Vorteil dieses Verhaltens kann man momentan nur spekulieren … sofern man überhaupt etwas zum Spekulieren findet.
  • Nochmals von Thomas Harbich Bilder von sternförmigen Kolonien von Diatomeen und wie diese bei der Zellteilung entstehen.
  • Alte Präparate von Knochen von Rind oder Schwein und vom Grönlandwal (Fischbein).
  • Das technische Equipment, das seinerzeit zu einem Salon-Mikroskopierabend gehörte, kann uns natürlich Horst Kuhn aus seiner Sammlung zeigen.
  • Zecken, Bettwanzen, Milben und Hirschlausfliegen hatten zwar wenig Weihnachtliches an sich, waren aber trotzdem ein großes Thema. Alfons Renz konnte dazu natürlich viel beisteuern. Von der Hirschlausfliege (Lipoptena cervi), der „Kraftmeier“ in der Galerie, ebenfalls ein Plagegeist, haben noch wenige gehört. Die von einem Mistkäfer abgesammelte Milbe ist eine Nymphe einer noch nicht bestimmten Art, die sich mit einem Stiel aus der Analöffnung an einem Käfer festhaftet und zur nächsten Nahrung transportieren lässt (‚Phoresie‘).
  • Ein Beitrag von Harald Fischer zum Strömungsverhalten in der Mikrowelt. Das Wasser verhält sich für Kleinlebewesen ganz anders, als wir es in unserer Makrowelt gewohnt sind: Strömungen stoppen sofort, wenn der Antrieb, z. B. bei Strudlern, anhält. Auch die Lebewesen selbst haben praktisch kein Trägheitsverhalten. Hier spielt die Reynoldszahl eine Rolle, die mal ein eigener Vortrag wert wäre.
  • In der zweiten Bildergalerie unten hat Horst Fries ein paar 3D-Bilder beigesteuert. Anaglyphenbrille erforderlich.
  • Christoph Hebestreit brachte echte Sterne ins Spiel: Der Sirius A ist gerade sehr leuchtstark, allerdings tiefstehend,  zu sehen. Sirius B dagegen wird meist vom Sirius A überstrahlt, aber Christoph hat ihn erwischt!
  • Siegfried konnte heute nicht teilnehmen, schickte uns aber einen netten Weihnachtsgruß.
  • Manfred Erb schloss den gelungenen Abend mit etwa 22 Teilnehmern gegen 22 Uhr ab mit Dezember-Impressionen aus der Heimat.

3D-Bilder, Anaglyphenbrille erforderlich: