Schnecken – Globetrotter, Lebenskünstler und Objekt der Begierde

Vortrag von Christoph Allgaier (TMG) am 24. Juli 2014 im Kursraum Zoologie.

Schnecken sind wichtige Bestandteile fast aller Ökosysteme unserer Erde. Nicht nur in unseren Gärten sind sie anzutreffen, sie besiedeln unseren Planeten von der Tiefsee bis in die höchsten Gebirge, von der Wüste bis in die Polarmeere. Obwohl ihnen das Vorurteil der Langsamkeit anhaftet, sind manche Schneckenarten spätestens seit der Antike mit ungewollter Hilfe des Menschen auf Wanderschaft.

Als Zwischenwirte von Parasiten in tropischen Gebieten entscheidet ihre Anwesenheit mit über das Schicksal von Millionen von Menschen.

Schnecken sind wahre Lebenskünstler, indem sie ihren empfindlichen Körper sorgsam vor der ständig drohenden Austrocknung und Freßfeinden schützen. Andererseits geben sie sich stundenlangen Paarungsspielen hin – die mal innig, mal grausam ablaufen: Dabei können sogenannte Liebespfeile zum Einsatz kommen, die dem Partner wie ein Speer in den Körper gerammt werden.

Für den Menschen sind Schneckengehäuse vor allem aus ästhetischen Gesichtspunkten schon seit der Steinzeit begehrte Schmuck- und Tauschobjekte. Aber auch heilende Eigenschaften von Produkten, die aus Körpersubstanzen der Schnecken stammen, sind bekannt.