Miracidien-Schlüpftest

Ziemlich altmodisch, dieses Verfahren mit Glaskolben, um Miracidien nachzuweisen. Aber wenns gut funktioniert …

Der Schlüpftest stammt nämlich aus der Mottenkiste des Tropenmedizinischen Instituts in Tübingen, wo er jahrzehntelang erfolgreich zum Nachweis von Bilharziose-Befall bei Tropenrückkehrern benutzt wurde.

Der Versuch, dies zeitgemäß ‚molekulargenetisch‘ zu diagnostizieren, setzte sich nicht durch und man kehrte reumütig wieder zu diesem Testverfahren zurück, das in seiner Schlichtheit unübertroffen ist. Denn nur wenn man reichlich Miracidien findet, liegt mit Gewissheit ein medizinisch relevanter Befall vor, der therapiert werden sollte.

Ich verwende diesem Glaskolben als Demonstrationsobjekt bei Exkursionen zum Baggersee, wo wir immer wieder versucht haben, frisch geschlüpfte Miracidien aus Enten- und Schwanenkot nachzuweisen. Diese Vögel sollten Trichobilharzien und andere Trematoden beherbergen. Leider war die Suche bislang erfolglos. Vielleicht, weil wir den Versuch nach Ende der Exkursion (ein paar Stunden) abgebrochen haben.

Schon seit langem wollte ich deshalb diesen Versuch auch mit Schistosomen-Eiern aus Mäusekot (Labor-Zyklus) testen.

Alfons Renz

Ein Video mit befallenen Schnecken (Lymnaea stagnalis) aus einem Gartenteich bei Tübingen. Welche Trematoden-Art es ist, ist nicht sicher.