Die erste Live-ZOOM-Session am Raster-Elektronenmikroskop mit Radiolarien

Anne Gleich besorgte die Radiolarien aus Barbados. Stein für Stein gezielt ausgesucht, aber nicht selbst vor Ort, denn heutzutage geht das auch Online, mit Hilfe einer Freundin von der Insel. Die Post machte das Übrige. Der Stein, der am wenigsten vielversprechend aussah, war der Hit. Bestens erhaltene Radiolarien, deren lange Spitzen z. T. komplett erhalten waren! Die Aufnahmen von Anne sind einmalig.

Manche unserer Mikroskopiker haben zuhause eine beachtliche Anzahl an Mikroskopen stehen. Ein Rasterelektronenmikroskop ist da wohl nicht dabei. Daher lassen wir uns gerne von Wilfried Nisch ein solches in einer Live-Session beim Tübinger Mikroskopischen Stammtisch erklären, eine Premiere! Dazu wurden Radiolarien von Anne zuvor entsprechend präpariert, also mit Gold bedampft, und die Aufnahmen über ZOOM gezeigt. Die Bruchstelle eines „Stachels“ war überraschend glatt, es haftete ein Kristallstückchen dran. Eine Gelegenheit, das Material des Kristalls mit Röntgenstrahlen sogleich zu analysieren. Na und Cl waren die Hauptbestandteile, also ein Kochsalzkristall. Das Material der Radiolarie ergab viel Si, erstaunlicherweise wenig O, also nicht überwiegend SiO2.

Besten Dank an Wilfried Nisch, den Sonntag Vormittag für uns am REM verbracht zu haben, so dass die wohl fast alle Stammtisch-Teilnehmer viel Neues lernen konnten.

Eine Rekordteilnehmerzahl beim Stammtisch: 55

Radiolarien und Diatomeen aufspüren auf Barbados

Wilfried kann’s aber auch noch mit dem DPM (Durchlicht-Photonen-Mikroskop) und meisterte beim Tümpeltreff am Vortrag den mechanischen Feintrieb immer noch perfekt: